Autor: Harald Schrapers

Ein Star, kein Superstar: Klaus Teuber

Catan

Die Brettspielszene kennt keine Superstars. Denn das Spielen ist ein Kulturgut, das nicht von einer Bühne herab stattfindet. Wenn es schon keine Superstars gibt, dann vielleicht einen Star: Klaus Teuber. Er war eine Persönlichkeit, wie man sie sich für das Brettspiel nicht besser vorstellen konnte: unprätentiös und zurückhaltend. Denn der Superstar, und das wusste er, war das Spiel: Die Siedler von Catan. Er hat es erdacht, weiterentwickelt und dafür gekämpft, einen Verlag zu finden, der es zu den Menschen zu bringt. Denn das Kulturgut Spiel funktioniert nur dann, wenn das Publikum selbst am Tisch sitzt, und Getreide gegen Wolle und Lehm gegen Holz tauscht. mehr »

Welche Bedeutung hat die Nürnberger Spielwarenmesse?

Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause fand die Nürnberger Spielwarenmesse in diesem Jahr wieder statt. Entstanden ist dieser internationale Handelsplatz in einer Zeit, in der Verträge noch per Handschlag besiegelt wurden. Welche Bedeutung hat diese Messe heute? Dieser Frage gehe ich in einem Artikel nach, der in der soeben erscheinenden spielbox zu lesen ist. mehr »

Mehr Spiel, weniger Hobby

spielboxIst der Begriff Hobby in Hinblick auf das analoge Spielen zeitgemäß oder verstaubt?, frage ich in einem Meinungsbeitrag in der soeben erschienenen spielbox. Man kann eine begeisterte BrettspielerIn – auch für komplexe und zeitlich aufwändige Titel – sein, ohne daraus gleich ein Steckenpferd zu machen. Schließlich gibt es genug Leute, die mit Beruf und Familie derart ausgelastet sind, dass ihnen nichts ferner liegt, als sich ein Hobby zuzulegen. mehr »

Fairplay hakt nach: 7 Fragen

FairplayUm Spielekritik, die Jury Spiel des Jahres und die Zukunft der Branche ging es in dem Interview, das Redakteurin Astrid Diesen für das Heft 141 des Fachmagazins Fairplay geführt hat. » Fairplay

Warum bist du Spielekritiker geworden? Was gefällt dir an der Tätigkeit des Spielkritikers? Und was gefällt dir vielleicht weniger?
Ich war Redakteur des niederrhein magazins, der Zeitschrift der niederrheinischen Jusos. Wir waren links, aber mit dem dogmatischen Marxismus konnten wir nichts anfangen. Uns imponierte Paul Lafargue, der sich mit seiner provokanten Forderung nach einem „Recht auf Faulheit“ gegen die Fixierung seines Schwiegervaters Karl Marx auf den Wert der proletarischen Arbeit wandte. Als undogmatische Jusos ging es uns darum, dass das Leben nicht nur aus „entfremdeter“ Erwerbsarbeit besteht, sondern auch aus Freizeit, Ehrenamt, Familie und sogar dem Nichtstun. Was ist die womöglich intelligenteste Form des zweckfreien Tuns? Ein gutes Brett- oder Kartenspiel! Deshalb fing ich 1991 an, über Spiele zu schreiben. Kreml, eine geniale Satire auf das „gerontokratische“ Sowjetsystem, gehörte zu meinen ersten Spielekritiken. Spiele, die für Emotionen sorgen und Geschichten erzählen, rezensiere ich am liebsten. Auch ein Verriss geht flott von der Hand. Eine brauchbare Besprechung für die vielen mittelmäßigen bis mittelguten Spiele zu verfassen, ist hingegen oft mühsam. mehr »

Brettspielcafé Ludoquist in London-Croydon

Ludoquist

Die Beleuchtung gehöre mit zu den größten Herausforderungen eines Brettspielcafés, erzählt Nick Smith, Chef des Ludoquist, das sich im Süden Londons befindet. Es müsse so hell sein, dass man gut spielen kann. Gleichzeitig müsse das Licht mit dem Make-up der Gäste am Abend harmonieren. Solche Äußerlichkeiten, wie die vielen schönen Lampen an der Decke, sind Nick Smith wichtig. mehr »

Inside Job · The Deadlies · Kosmopolit · Kuzooka

PodcastZum Spiel-des-Jahres-Podcast „Das spielerische Quartett“ habe ich Kuzooka von Leo Colovini (Pegasus Spiele) mitgebracht, rezensiert und mich darüber mit Maren Hoffmann, Martina Fuchs und Sabine Wiele ausgetauscht. Außerdem haben wir über Inside Job, The Deadlies und Kosmopolit diskutiert.

Essen: Welthauptstadt des analogen Spielens

Halle 1

Die Messehallen bei der Spiel waren erstmals seit 2019 wieder voll. Zumindest die Zahl der Stände näherte sich der Vor-Corona Zeit. Die Zahl der Besucherinnen und Besuchern gibt der veranstaltende Friedhelm-Merz-Verlag mit 147.000 an, also war die Zahl nicht nur gefühlt deutlich niedriger als 2019. mehr »

Deutscher Spielepreis 2022: Mathias Wigge mit Arche Nova

Wigge

Von der ersten Idee bis zu dem Zeitpunkt, an dem Mathias Wigge eine Veröffentlichung von Arche Nova ins Auge fasste und einen Verlag suchte, hat es eineinhalb bis zwei Jahre gedauert. Dies erzählte der Autor bei der Überreichung des Deutschen Spielepreises 2022, die erstmals sei drei Jahren wieder am Vorabend der Essener Spieltage stattfand. „Ich habe das ja nicht hauptberuflich oder während der Tageszeit gemacht. Sondern in Nachtschichten habe ich am Computer in Word an Tierkarten gebastelt.“ Nachdem er sich dann mit dem Feuerland-Verlag einig geworden war, habe es noch einmal eineinhalb Jahre gedauert – mindestens, so Mathias Wigge. Eine Prognose, ob er mit weiteren Spieleprojekten an den Arche-Nova-Erfolg wird anknüpfen können, wollte er nicht abgeben. „Das wird sich zeigen. Ideen sind noch da. Jetzt gibt es erst einmal eine Erweiterung.“ mehr »

Spiel des Jahres: Kein Spektakel, dafür Substanz

Dass es vereinzelte Stimmen in den sozialen Medien gibt, die mit den ausgezeichneten Spielen und/oder der Form der Verleihung nicht einverstanden sind, habe ich in einem ausführlichen Interview mit Spielpunkt.net durchaus eingeräumt. Einige der dort vorgebrachten Argumente sind bedenkenswert – viele verkennen aber den Auftrag, den der Verein Spiel des Jahres hat: das Brettspiel in der Breite der Gesellschaft zu fördern. Die Vermutung, es bräuchte Veränderungen in der Branche, um die Preisverleihung als „echtes Event“ zu etablieren, habe ich zurückgewiesen. Denn der Spiel des Jahres e.V. verleiht seine Auszeichnungen unabhängig von den Verlagen. Deswegen wird die Preisverleihung niemals ein Branchenevent sein, sondern die Spiele und die Autorinnen und Autoren werden weiterhin im Mittelpunkt stehen. mehr »

Dice: Brettspielcafé in der Hafenstadt Portsmouth

Dice

Portsmouth ist die Partnerstadt von Duisburg, und deshalb war ich besonders gespannt, das dortige Brettspielcafe Dice zu besuchen. Rikki Parson ist sein Geschäftsführer, und er zeigt mir das Cafe mit seinen fast 700 Spielen. mehr »