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Das Brettspiel: Coronaprofiteur oder vergessenes Kulturgut?

spielboxDer KulturPass ist eine gute Idee: Er schenkt allen 18-Jährigen ein 200-Euro-Budget, das in stationären Läden oder für Veranstaltungen ausgegeben werden darf. Auch für Gesellschaftsspiele oder Brettspielevents? Da wird es kompliziert.

Beim KulturPass geht es um eine Post-Corona-Initiative: Jugendliche sollen eine Art Ausgleich für Verpasstes erhalten und gleichzeitig werden Kulturanbieter besonders gefördert, die unter der Pandemie und deren Folgen gelitten haben. Deswegen gibt es eine Liste von Kulturgütern, für die man die 200 Euro ausgeben darf – etwa Konzerttickets oder Bücher – und eine Negativliste, auf der insbesondere Computerspiele stehen. Und das Brettspiel? Das steht weder auf der einen noch auf der anderen Liste, worüber ich in der aktuellen spielbox geschrieben habe. mehr »

Mit dem KulturPass konnte man Tageskarten für die Berlin Brettspiel Con kaufen – ein attraktives Angebot, auch wenn es kaum genutzt wurde, weil die Möglichkeiten des KulturPasses noch viel zu unbekannt sind.

Welche Bedeutung hat die Nürnberger Spielwarenmesse?

Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause fand die Nürnberger Spielwarenmesse in diesem Jahr wieder statt. Entstanden ist dieser internationale Handelsplatz in einer Zeit, in der Verträge noch per Handschlag besiegelt wurden. Welche Bedeutung hat diese Messe heute? Dieser Frage gehe ich in einem Artikel nach, der in der soeben erscheinenden spielbox zu lesen ist. mehr »

Mehr Spiel, weniger Hobby

spielboxIst der Begriff Hobby in Hinblick auf das analoge Spielen zeitgemäß oder verstaubt?, frage ich in einem Meinungsbeitrag in der soeben erschienenen spielbox. Man kann eine begeisterte BrettspielerIn – auch für komplexe und zeitlich aufwändige Titel – sein, ohne daraus gleich ein Steckenpferd zu machen. Schließlich gibt es genug Leute, die mit Beruf und Familie derart ausgelastet sind, dass ihnen nichts ferner liegt, als sich ein Hobby zuzulegen. mehr »

Krieg in der Ukraine: Brettspiele im Bunker

Bunker

„Das Ausmaß der Zerstörung ist schrecklich“, berichtet Mikhail Malyutenko, der aus Saltiwka, einem Stadtviertel der ostukrainischen Großstadt Charkiw, stammt. „Die Russen zerstören absichtlich die Wohngebäude und töten Zivilisten, einfach weil sie es können.“ Am 1. Mai wurde auch das Haus, in dem Malyutenko wohnte, von mehreren russischen Raketen getroffen. mehr »

Ich bin kein Spieletester!

Mikroskop

Die Berufe der Eltern sind ein beliebtes Gesprächsthema im Kindergarten. „Mein Vater ist Ganzmacher“, sagt das eine Kind. „Mein Vater ist Feuerwehrmann“, entgegnet das andere. Mein Sohn – es ist schon viele Jahre her – reagierte mit gewissem Stolz: „Mein Vater ist Spieletester.“
spielboxOb diese Aussagen wirklich korrekt waren, darf wohl mit Fug und Recht bezweifelt werden, insbesondere beim Feuerwehrmann. Hauptsache war für die Kinder eh etwas anderes: Papas Beruf musste sich gut anhören. Und selbst das mit dem „Spieletester“ war nicht ganz richtig, mit Brettspielen bin ich nur nebenberuflich befasst. Und genau genommen bin ich sowieso kein Spieletester – aber diesem Missverständnis unterliegen auch viele Erwachsene. Fakt ist: Ich bin Spielekritiker. Ist das überhaupt ein Unterschied? Ja, ein großer! mehr »

Bastard Café: Brætspil in København

Europaweit einmalig ist das Bastard Café: eine riesige Brettspiel-Location, die Platz für mehr als 4000 Spiele sowie 250 Spielerinnen und Spieler in fünf Räumen sowie auf einer Außenterrasse bietet. Das Geheimnis des Erfolgs beruht auf zwei Beinen: 1. Der Spieletreff befindet sich in einem öffentlichen Kulturzentrum, so dass nur eine sehr geringe Pacht bezahlt wird. 2. Eine Gruppe von Ehrenamtlichen – die „Game Gurus“ – kümmert sich um das „spielerische Herz“ des Cafés, ohne für den gastronomischen Betrieb sorgen zu müssen. mehr »

Entzweiende Kooperation: Wo bleibt die faire Teilhabe?

spielbox 5Pandemie, Paleo und Co. sind friedlich, weil sie kooperative Spiele sind? Irrtum. Das Gegenteil ist richtig.
Während im nicht-kooperativen Spiel die Autorinnen und Autoren das Interagieren der Spielenden in ein detailliertes Regelwerk gießen, müssen wir es bei den genannten Titeln selbst untereinander aushandeln.
Denn die Spielanleitungen sorgen bei kooperativen Spielen meist nur für einen groben Rahmen, der dem so genannten Alpha-Spieler kaum Grenzen setzt. Das kann dem Frieden schnell ein Ende setzen – oder sorgt wenigstens für einen faden Beigeschmack. mehr »

Renaissance der Familie – pandemiebedingt

Calico Spielszene

Ravensburger-Foto: „Normalfamilie“ mit Calico.

Spieleevents aller Art sind wegen Corona ausgefallen. Doch im Unterschied zu manch anderem Kulturgut hat das dem Brettspiel im Grunde nicht geschadet. Das Medium Spiel braucht keine vollen Theatersäle, denn es besitzt ein Alleinstellungsmerkmal: Es funktioniert als Gemeinschaftserlebnis innerhalb des eigenen Haushalts. Heißt das, dass das Familienspiel im Zuge der Pandemie gewonnen hat?

spielboxDer Typ Spiel, der früher mit einem Pressefoto vermarktet wurde, auf dem die Musterfamilie – Papa, Mama und zwei Kinder – abgebildet war? Sicherlich nicht. Damals ging man davon aus, es sei ausgeschlossen, dass Jugendliche etwas so Uncooles tun, wie Brettspiele mit den Eltern zu spielen. Diese Zeiten haben sich geändert. In einem Kommentar, der in der neuen Ausgabe der spielbox erscheint, erläutere ich, warum das generationenübergreifende Familienspiel heutzutage eine weite Spanne vom einfachen Kinder- bis zum gehobenen Kennerspiel umfasst. » mehr

Zeitloses Catan – mein Lieblingsspiel

Teuber

Catan-Autor Klaus Teuber auf der Spiel-des-Jahres-Preisverleihung 2020 in Berlin.

Vor 25 Jahren wurden die Siedler von Catan als Spiel des Jahres ausgezeichnet, und deshalb wurde auf diesen „ersten Klassiker des modernen Brettspiels“ im Rahmen der diesjährigen Preisverleihung zurückgeblickt. Er habe in Catan seine Wünsche verwirklichen können, sagte Klaus Teuber in einem Videoeinspieler. „Es ist ein friedliches Spiel, alle sind beteiligt, es ist interaktiv.“

spielboxDie Siedler von Catan haben das Bild des „German style Games“ nicht nur bei uns, sondern weltweit nachhaltig geprägt. Ich biete ein Erz oder Holz und suche ein Schaf. Oder zwei Erz, wenn du mir das Schaf partout nicht rausrücken möchtest. Diese Dialoge, diese Verhandlungen um Lehm, Erz, Holz, Wolle, Getreide sind zum Allgemeingut und zum Teil der Popkultur geworden. In einem Editorial für die neue Ausgabe der spielbox begründe ich, warum ich Catan als mein Lieblingsspiel bezeichne. » mehr

Kleine Fluchten aus dem Solomodus

spielbox 7/19Auf immer mehr Brettspielen steht als Spielerzahl eine „1“. Was soll das? Ist das ein Zeichen für die immer weiter fortschreitende Vereinzelung in unserer Gesellschaft? Diese Fragen habe ich mir gestellt, als ich das Editorial der spielbox verfasst habe. Die Antwort lautet selbstverständlich: Nein. Trotzdem ist die Entwicklung, dass Mehr-Personen-Spiele einen Solomodus, also die analoge Version eines virtuellen Gegners, erhalten, bemerkenswert. Ich weiß und respektiere es, dass es Leute gibt, die das gut finden. Trotzdem ist und bleibt das hoffentlich eine Nische, weil ich ansonsten meinen Glauben an die verbindende Kraft des Brettspiels verliere. » mehr