Brettspielevents, egal ob groß oder klein, fallen seit Monaten aus oder werden auf immer spätere Termine vorschoben. Gleichzeitig boomt der Absatz der Brettspiele. Der Gesamtmarkt ist je nach Segment zwischen 12 und 31 Prozent gewachsen, am allermeisten bei den Erwachsenenspielen, zu denen unter anderem viele Kommunikations- und Exit-Titel gehören. Da in diese Zahlen noch kein Weihnachtsgeschäft unter Pandemiebedingungen eingeflossen ist, wird es auch in den nächsten Monaten noch Rekorde zu vermelden geben, obwohl die Zahl der Brettspielneuheiten offenbar rückläufig ist.
Der Boom betrifft das Spieleangebot nicht gleichermaßen in seiner Breite, sondern die Umsatzsprünge konzentrieren sich auf die Spitze. Menschen, die während der Pandemie ihrer Liebe zum Brettspiel neu- oder wiederentdecken, greifen zunächst einmal zu den bekannten Marken, Verlagen und Auszeichnungen.Selbst manch passionierter Hobbyspieler, der viel lieber seine Expertenspielgruppen pflegt, sieht sich „zurückgeworfen“ aufs leicht zugängliche Spiel, mit dem er seine Mitbewohnerinnen und -bewohner begeistern konnte. Erst im Sommer hatte man sich wieder getraut, auch haushaltsfremde Mitspielende nach Hause einzuladen, mit denen man das Brettspielhobby teilt – öffentliche Spieletreffs blieben hingegen oft weiterhin geschlossen. mehr