Rheingold

25 Jahre · Rheingold

Über kaum ein Spiel habe ich mich mehr geärgert als über Rheingold. Wobei das Spiel eher unschuldig ist. Es waren die Mitspieler, genau genommen ein Mitspieler. Stefan hieß er. Er machte mir die Rheingold-Partien regelmäßig kaputt. Statt gewinnen zu wollen, ist er einfach nur brandschatzend durch die Gegend gelaufen. Er hat jeden Ritter platt gemacht, der irgendwie erreichbar war. Das Ziel, selbst möglich viele wertvolle Burgen zu kontrollieren, war ihm egal. Er hat sich auch so köstlich amüsiert.

RheingoldIch habe Rheingold eigentlich sehr gemocht. Als Rheinländer – wenn auch nicht vom Mittelrhein – fand ich es klasse und das archaische Spielsystem hatte etwas. Dass sich manche Burgen auf dem Spielbrett geradezu versteckten, hat mich nicht besonders gestört. Ich fand es amüsant, dass sich hier selbst Spielekenner verzählten: „So erkennt die Frankfurter Rundschau auf dem Spielplan 16 zu erobernde Burgen, die spielbox 17 und nur die Pöppel-Revue alle 18“, habe ich damals in meiner Rezension notiert. Rheingold von Reinhard Herbert, erschienen bei Jumbo, wurde mit einer Nominierung für das Spiel des Jahres 1993 ausgezeichnet. Eine Neuauflage ist nie erschienen. Schachtelfoto: Boardgamegeek