„Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann“ – die berüchtigte „Kopf hoch“-Spielkarte. Sie sieht genauso lädiert aus wie die anderen Spielkarten in meinem Capone. Kaum ein anderes meiner Spiele ist derart abgegriffen. 1994 und in den Folgejahren wurde es hoch und runter gespielt. Den gegnerischen Mafiosi mit einem Beinkleid aus Beton im Hafenbecken zu versenken, war immer ein Riesenspaß.
Capone war das einzige Spiel, das ich mir gleich zweimal besorgt habe. Und zwar, damit ich vier Spielkarten austauschen konnte. So schloss ich die Hälfte der legalen Geschäfte dauerhaft. Da es für die verbliebenen Läden nun zwei Karten gab, entstand wenigstens ein bisschen Konkurrenz – wer zu spät kam, musste seine Karte nutzlos abwerfen. Legale Geschäfte nerven. Sie bringen Geld, sonst nichts. Illegale Geschäfte, von denen viel mehr auf dem Spielplan gibt, sorgen hingegen für Nervenkitzel. Auch die illegalen Geschäfte gibt es je zweimal. Es gehörte zum Ehrenkodex des Capone-Spielers, nicht friedlich die leerstehende Filiale zu übernehmen, sondern das gegnerische Geschäft rabiat zu besetzen. Die Bodyguards wurden im Park abgestellt, und die gegnerischen Familienmitglieder landeten auf dem Grund des Hafenbeckens.
Die Mitglieder der Spiel-des-Jahres-Jury fanden das augenscheinlich nicht besonders lustig, sie ignorierten das Spiel mehrheitlich. Beim Deutschen Spiele Preis 1994 landete das bei Amigo erschienene Capone immerhin auf dem zweiten Platz hinter 6 nimmt. Mark Caines (gemeinsam mit Co-Autor Anthony Watts) hatte sich den spielerischen Mafiathriller ausgedacht. Was aus ihm geworden ist, weiß niemand. Deswegen verliefen alle Bemühungen, Capone noch mal neu aufzulegen, im Sande.