„Es gibt auch quälend lange Spiele, wenn man die drei Tricks des Gegners auswendig kennt, aber selbst dann hat das Kickern oft diese leicht berauschende Wirkung.“ Das war jüngst in der Süddeutschen Zeitung zu lesen. Es ging um den Kicker in Start-up-Unternehmen. Und was hat dieses hier Thema hier in diesem Blog zu suchen, in dem es um Brettspiele, Gesellschaftsspiele oder Tischspiele geht? Gar nicht, meinen die einen, dann könnte man ja genauso gut die Fußball-Bundesliga (oder wenigstens den Amateurfußball) als eine Art Gesellschaftsspiel begreifen. Auf alle Fälle, meinen die Anderen, wieso soll man sich mit Definitionen seinen Horizont eingrenzen? Hauptsache, Kickern macht Spaß. Aber eigentlich geht es mir gar nicht um den Tischfußball. Sondern um die Spieleneuheit Bonk. Das ist nämlich so etwas Ähnliches, nur kompakter.
» Süddeutsche Zeitung: Zu Tisch, bitte!
Auch bei diesem aus Holz gefertigten Spiel geht es darum, das Runde im gegnerischen Eckigen zu versenken. Nur dass es hier keine Spielerfiguren gibt, sondern Metallkugeln an ihre Stelle treten. Mit denen wird der große Holzball beschossen, um ihn in die gewünschte Richtung zu treiben. Schwung bekommen die Kügelchen, in dem die Spieler sie von ihrer Ecke aus über eine bewegliche Rampe rollen lassen und dabei gut zielen.
Eigentlich ist das ganz selbsterklärend, aber dann habe ich doch eine Anleitung in der beeindruckend großen Schachtel gefunden, die die Verteilung der Metallkugeln regelt. In der ersten Runde bekommt jeder Spieler je drei der zwölf Kugeln. In den Folgerunden, also nach jedem erzielten Treffer, muss man mit dem auskommen, was man hat. Wer viel verballert hat, startet mit wenig Munition, und der Gegner hat entsprechend mehr. Allerdings darf man mit seinem Teampartner – wie spielen zwei gegen zwei – die Kügelchen austauschen. Etwas albern ist es, wenn man sich beim Start – wie in den Anleitung verlangt – immer erst abklatschte. Wer mit Kindern spielt, merkt aber, dass so ein High Five chronische Frühstarter ausbremst.
Bei Bonk muss man konzentriert am Ball sein, denn die Spielzüge sind kurz. Das ist eine tolle Herausforderung und macht viel Spaß. Um an den Artikel aus der Süddeutschen Zeitung anzuknüpfen: Es ist gerade auch für sehr kleine Start-ups ein Empfehlung, die vor der Investition in einen teurer Kicker zurückschrecken. Nur zu klein darf das Unternehmen nicht sein, denn vier Personen sollten bei Bonk schon dabei sein. Wenn man nur zu zweit ist, schaffe man sich lieber das nicht unähnliche Klask an, das im selben Verlag erschienen ist.
Bonk: rasant, packend, wild. von David Harvey. Game Factory