Spieleregal

Catan im Kibbuz: Brettspiele in Israel

Wie wird in Israel gespielt, welche Brettspiele kommen dort auf den Tisch? Meine Recherche, die ich im Auftrag des Magazins Spiel doch! durchgeführt habe, begann in Degania, dem ältesten Kibbuz des Landes. Eine befreundete Familie hatte zum Spieleabend eingeladen, und alle die gekommen waren – auch ich – hatten Spiele mitgebracht. Ein Blick in das gut gefüllte Regal der im Kibbuz lebenden Familie Elroy zeigte: Hier gibt es viele Brettspiele. Denn von Catan bis Exploding Kittens sind viele bekannte Titel auch in hebräischer Sprache erschienen. Die originär israelischen Spiele, die zum Spieleabend mitgebracht wurden, sind alle von Haim Shafir. Den habe ich in seinem Studio in Tel Aviv besucht. Shafir ist bei uns durch seine bei Amigo erschienene Titel bekannt geworden, darunter Halli Galli, Cocotaki und Speed Cups.

Degania, Synagoge

Spieleabend im Kibbuz Degania und (Foto oben) ein Teil des Spieleregals der Familie Elroy.

Der Teil der Israelis, der die jüdischen Schabbatregeln streng einhält, gilt als besonders begeistert von analogen Spielen. Ich habe Kobi Stein aus Kwuzat Jawne, einer religiösen Gemeinschaft, gefragt, was das konkret bedeutet. Und mit Oryan Interator, Besitzer des Spieleladens The Kingdom und des Verlags Liam Games, habe ich drüber gesprochen, wie sich das Brettspiel in Israel insgesamt entwickelt. Er selbst hat Titel wie Die Ruinen von Arnak und Codenames ins Hebräische übertragen, insgesamt gebe es aber noch zu wenig lokalisierte Spiele, bedauert er.

Mit Haim Shafir, Autor des in Israel sehr berühmten Taki-Kartenspiels, in dessen Haus in Tel Aviv.

Gili Kleinberger habe ich in ihrem Spielegeschäft Playnjoy in Jerusalem besucht. Sie hat eine gemischte Kundschaft – säkular und religiös – und zudem einige arabischsprachige Kunden. Gerne würde sie auch die arabische Edition von Codenames anbieten, für die es aber leider keinen israelischen Vertrieb gibt. Spiele wären eine perfekte Plattform, um beide Seiten zusammenzubringen, sagt Kleinberger.

Kleinberger

Gili Kleinberger, Besitzerin des Playnjoy in West-Jerusalem.

Mehr über das Brettspiel in Israel ist in der aktuellen Ausgabe der Spiel doch!, Nr. 1/2023, zu lesen, die in Bahnhofsbuchhandlungen, Spieleläden oder online erhältlich ist. » Spiel doch!

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