Die Brettspielszene kennt keine Superstars. Denn das Spielen ist ein Kulturgut, das nicht von einer Bühne herab stattfindet. Wenn es schon keine Superstars gibt, dann vielleicht einen Star: Klaus Teuber. Er war eine Persönlichkeit, wie man sie sich für das Brettspiel nicht besser vorstellen konnte: unprätentiös und zurückhaltend. Denn der Superstar, und das wusste er, war das Spiel: Die Siedler von Catan. Er hat es erdacht, weiterentwickelt und dafür gekämpft, einen Verlag zu finden, der es zu den Menschen zu bringt. Denn das Kulturgut Spiel funktioniert nur dann, wenn das Publikum selbst am Tisch sitzt, und Getreide gegen Wolle und Lehm gegen Holz tauscht.
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Klaus Teuber war das „Gesicht“ des modernen Brettspiels. Er konnte so lebendig und begeistert von seiner Leidenschaft erzählten, dass er der optimale Botschafter für das Spielen wurde. Aber es wäre übertrieben, zu behaupten, dass er die Menschen in seinen Bann gezogen hätte. Denn das tat sein Werk, Die Siedler von Catan. „Es ist ein friedliches Spiel, alle sind beteiligt, es ist interaktiv“, sagte er anlässlich des 25. Jahrestages der Auszeichnung der Siedler von Catan als Spiel des Jahres.
Barbarossa, Vernissage, Adel verpflichtet, Drunter und drüber: Ich kannte schon vor 1995 einige seiner Spiele, die ich gerne gespielt hatte. Die Siedler von Catan waren aber noch mal etwas Anderes, etwas Besonderes. Heute wissen wir: das Spiel ist ein zeitloser Klassiker, denn der Handelsmechanismus ist bis heute unübertroffen.
Ich habe Klaus Teuber einige Male getroffen, wir haben uns gekannt, aber nicht wirklich persönlich gekannt. Wir haben uns gesiezt. Und wir haben uns über Spiele unterhalten, über Catan, über alte und neu Projekte. Jetzt ist er tot, und ich bin sehr traurig. Klaus Teuber ist am Samstag im Alter von gerade mal 70 Jahren gestorben. Sein Tod reißt eine riesige Lücke, die sein Catan jetzt versuchen muss, alleine zu füllen. Ich bin ihm dankbar, dass er mir und meinen Mitspielenden so viele Stunden großer Freude mit diesem Spiel geschenkt hat und auch künftig noch ganz vielen Menschen schenken wird.