Immer mehr Kleine, immer größere Große: die Aussteller auf den Internationalen Spieltagen in Essen

Asmodee am Eingang von Halle 3.

Das hintere Ende der Spiel ’17: irgendwo in Halle 8.

Irgendwann am Samstag erreichten die Essener Spieltage ihren Publikumshöhepunkt. Zwar ist auch der Donnerstag und Freitag extrem voll, weil die aus aller Welt anreisenden Spielefans von Anfang an dabei sein wollen und die NRW-Schulferien auch reichlich Schülerinnen und Schüler in die Messehallen locken. Am Samstag kumuliert dann alles. Wobei die Anreise zumindest für die ÖPNV-Nutzer vergleichsweise entspannt abgelaufen ist. Die Zahl der U-Bahnen zum Messegelände hat sich gefühlt vervielfacht.

In den Messehallen wurden viele Staus und reichlich zähfließender Verkehr vermeldet. Zwar kann die weitere Ausdehnung der Ausstellungsfläche immerhin für eine wenig Entzerrung sorgen, die Belastung der Verkehrsknotenpunkte steigt aber gleichzeitig an. Damit sind nicht nur die Laufwege gemeint, sondern auch die spielerischen Hotspots. Da, wo die vermutlichen Highlights zu finden sind, ist der Andrang kaum zu bewältigen.

Aber was sind die Highlights? Das ist jedes Jahr schwerer zu beantworten, da das Angebot unüberschaubar ist. Zwar gibt es eine Konzentration im Verlagsbereich. Asmodee beherrscht inzwischen 2500 Quadratmeter Ausstellungsfläche, die mit riesigen Monitorwänden und Leuchtreklamen aufwändig ausgestattet sind. Durch die vielen an Asmodee angeschlossenen Studios und selbstständigen Vertriebspartner fällt das aber nicht so auf, denn sie alle werden mit einem eigenständigen Markenauftritt gepflegt. Das Asmodee-Logo ist dabei höchstens im Hintergrund zu sehen.

Und während die Großen größer werden, steigt die Zahl der Kleinen nichtsdestotrotz weiterhin an, und der Weg in die letzten Ecken des Messegeländes wirkt fast schon wie eine Expedition in unbekannte Gebiete. Sorgen um Vielfalt muss man sich also nicht wirklich machen.

Gibt es einen Trend? Nein. Denn dazu sind Geschmäcker, Themen und spielerische Vorlieben zu unterschiedlich. Vielleicht ist es auffällig, dass diesmal nicht nur die ultraschweren Strategiehammerspiele die Diskussion beherrschen. Die Fairplay-Scout-Aktion vermeldet in einer Zwischenbilanz auf den ersten Plätzen auch leicht zugängliche Titel wie Azul (Plan B), das mittlerweile weitgehend ausverkaufte Majesty (Hans im Glück) und Memoarrr (Spielwiese). Ein Blick auf die Spiele lohnt sich auf alle Fälle.