Es sei ursprünglich ein Spiel mit Banditen gewesen, erzählte Wolfgang Warsch bei der Preisverleihung für das Spiel des Jahres 2018. Gemeint hat er damit sein Die Quacksalber von Quedlinburg, das Kennerspiel des Jahres.
Kaum ein Spiel hat bei Beginn der Entwicklung die Thematik gehabt, die letztendlich auf den Markt gekommen ist, erfuhr das Publikum in Berlin. Am erstaunlichsten war der Werdegang von Ganz schön clever. Dieses Würfelspiel habe tatsächlich mal ein Thema gehabt, so Wolfgang Warsch, und zwar einen Gemüsegarten. Doch davon ist offensichtlich nichts mehr übrig geblieben, nur die orange Farbe eines der Würfel erinnert noch an einen Kürbis.
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Neben dem dreifachen Warsch wurden noch Matt Leacock und Rob Daviau für ihr Pandemic Legacy 2, Rüdiger Dorn für Luxor und Andreas Schmidt als Co-Autor bei Heaven & Ale geehrt. Dieses Strategiespiel hat er mit Michael Kiesling entwickelt, dem zweiten Star der Preisverleihung. Er kam zweimal auf die Bühne, und konnte mit Azul den begehrtesten Spielepreis der Welt, den roten Pöppel, mit nach Hause nehmen. Kiesling gewann bereits 1999 und 2000 den Hauptpreis (Tikal und Torres), damals gemeinsam mit Wolfgang Kramer, was eine beeindruckende Schaffenszeit markiert. Im WDR-Hörfunkinterview wurde ich daraufhin gefragt, ob dies ein Zeichen dafür sei, dass es bei den Brettspielautoren an Nachwuchs mangele. Das konnte ich dementieren. Wolfgang Warsch ist das beste Beispiel dafür.
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Fotos: Spiel des Jahres e.V., Noah Berndorf (2)