Denk mich, Tuppfehler

Stadt, Land, Fluss: Denk mich vs. Tuppfehler

Stadt, Land, Fluss kennt jeder. Wenn ich einen Begriff aufschreibe, den auch eine Mitspielende hat, kassiere ich nur fünf Punkte. Falls mir jedoch etwas einfällt, was ich exklusiv habe, werde ich mit zehn Zählern belohnt. Die beiden Neuerscheinungen Denk mich und Tuppfehler knüpfen an diese klassische Idee auf unterschiedliche Weise an.

Denk michDenk mich

Bei Denk mich wird nicht die Exklusivität belohnt, sondern die Konformität – also die Übereinstimmung mit den Mitspielerinnen. Ein Fußballklub? Ich schreibe selbstverständlich „MSV“ auf. Und die mitspielenden Nachbarinnen auch – außer einer, der beharrt auf „Bayern“. Das gibt verdiente null Punkte. Wir fünf Duisburgerinnen und Duisburger bekommen hingegen je vier Punkte – ein Punkt für jede Übereinstimmung mit einem Mitspieler.

Denk mich spielt sich schnell, obwohl es kein Zeitlimit gibt. Denn hier kann man in die gefragte Kategorie eintragen, was man möchte, auch der Anfangsbuchstabe ist egal. Die Herausforderung ist, sich in seine Mitspielenden hineinzudenken, um dasselbe Wort zu wählen.

Die Kategorien stehen auf Spielkarten und reichen von „Brettspiel“ bis hin zu „Körperteil mit den meisten Falten“. Die sechste Kategorie ist jeweils ein Foto, zu dem eine Assoziation aufgeschrieben werden muss – beispielsweise „Hunger“, wenn ein Hamburger zu sehen ist.

Manchmal ist Denk mich sehr lustig und führt zu angeregten Diskussionen. Aber häufiger plätschert das Spiel nur daher, die Worte zünden nicht wirklich und sorgen bestenfalls für Schulterzucken.

TuppfehlerTuppfehler

Bei Tuppfehler, verpackt in einem kleinen Schuber und inklusive Schreibblock, gilt die klassische Punktewertung: zehn Zähler, wenn niemand anders das Wort hat, und fünf Punkte für alle anderen gültigen Wörter. Zuvor wird der Smartphone-Timer auf 45 Sekunden gestellt und ein Kärtchen aufgedeckt, auf dem sich ein Wort befindet: zum Beispiel „Tost“.

Dieses Wort aus der Zeit, bevor es die automatische Korrektur gab, leidet unter einem Tippfehler. Diesen müssen wir berichtigen und schreiben so viele korrigierte Wörter auf, wie uns einfallen. „Trost“, „Ost“, „Toast“, „Post“, „tot“ … und da geht mir schon die Puste aus. Erlaubt ist es, jeweils genau einen Buchstaben hinzuzufügen oder zu ersetzen oder zu entfernen.

Sicherlich ist Tuppfehler kein sonderlich kreatives Spiel. Denn eigentlich rattern in unserem Kopf nur die Buchstaben bei dem verzweifelten Versuch, korrekte Wörter zu bilden. Trotzdem macht es Spaß, ist schnell erklärt und genauso schnell gespielt. Auch wenn ich oft keine Chance habe und gegen talentierte Gegnerinnen weit zurückliege – ich nehme die Herausforderung jederzeit an. Tuppfehler ist eine Empfehlung wert.

Denk mich: Wer tickt so wie ich? von David Mair und Anthony Vadasz. Piatnik
Tuppfehler: Das kreative Wortspiel. von Martin Ebel. Moses