Die Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) hat einen „Kodex für Respekt und Verantwortung“ herausgegeben, der in bemerkenswerter Klarheit den Stand der Diskussion über Diversität in Brettspielen zusammenfasst und eine breite Unterstützung verdient. Verfasst wurde der Kodex von einer Arbeitsgruppe, die sich aus Autorinnen und Autoren unterschiedlicher Länder zusammensetzt. 75 Erstunterzeichnerinnen und -unterzeichner bekennen sich zu dem Vorhaben.
Ziel seien „vielfältige, respektvolle und faire Darstellung von Gesellschaften, Kulturen und historischen Kontexten“ in den Spielen, heißt es in dem Kodex. Versprochen wird, die kulturellen und historischen Hintergründe von verwendeten Darstellungen sorgfältig zu recherchieren und deren Auswirkungen auf die dargestellten Betroffenen zu berücksichtigen.
» Kodex für Respekt und Verantwortung
Bilden Brettspiele die gesellschaftliche Vielfalt adäquat ab? Dieser Frage geht auch eine aktuelle Podcast-Folge des Vereins Spiel des Jahres nach, in dem mehrere Vereinsmitglieder zu Worte kommen, da die Bewertung von Spielen immer auf den subjektiven Urteilen der einzelnen Jurorinnen und Juroren beruht. Gleichwohl gehört es zu den satzungsmäßigen Zielen des Spiel des Jahres e.V., sich für Toleranz und Zusammenhalt einzusetzen, wozu zweifelsohne auch die Förderung der Diversität in Gesellschaftsspielen gehört. Das reicht von der sprachlichen Berücksichtigung von Frauen in den Spielanleitungen bis hin zur Darstellung einer gesellschaftlichen Vielfalt in Grafiken und Rollen innerhalb eines Spiels.
Bereits seit 2018 unterstützt der Spiel des Jahres e.V. die Initiative „Spielend für Toleranz“, in der sich Spielejournalistinnen und Blogger zusammengeschlossen haben. Auch das gehört zu einer Entwicklung, in der sich das Kulturgut Brettspiel und diejenigen, die dafür Verantwortung tragen, selbstbewusst in die gesellschaftlichen Debatten einmischen.