„Die Spielebranche hat den Ruf, gleich nach der Mode das am schnellsten drehende Konsumsegment zu sein“, hat die Frankfurter Rundschau in Erfahrung gebracht und mich gefragt, ob ich das bestätigen könne. Meine Antwort lautete, dass ein Großteil der Brettspiele keine zweite Auflage erhält und oft schon nach drei Jahren aus den Katalogen der Verlage verschwindet.
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„Der Handel ist grausam ungeduldig“, sagte Hermann Hutter, Chef des Spieleverlage e.V. Das sorge für eine Flut von Neuheiten, heißt es in der FR, der ich verraten habe, dass die Spiel-des-Jahres-Jury, Kinderspiel mitgezählt, im letzten Jahrgang etwa 450 Neuheiten auf den Tisch bekommen hat. Wenn man alles berücksichtigt, was auf den Messen in Nürnberg und insbesondere in Essen erscheint – inklusive englischsprachiger Ausgaben, Varianten, Erweiterungen, Neuauflagen und Titel, die es nicht in den Einzelhandel schaffen – kommt man sogar auf mehr als 1500 Neuerscheinungen.
„Je mehr ein Spiel gespielt wird, desto besser verkauft es sich“, beschreibt Hermann Hutter einen selbstverstärkenden Effekt. Kommt es in einer Runde gut an, erwerbe es so mancher Mitspieler danach selbst. Das ist bei guten Spielen dann wie eine Lawine und anders als bei einem neuen Buch, das irgendwann jeder gelesen hat, habe ich der FR gesagt. In der Familie ist in Deutschland schon immer gespielt worden, wie das indische Pachisi zeigt, das hierzulande als Mensch ärgere dich nicht berühmt wurde. Die in den neunziger Jahren entstandene Sonderstellung des deutschen Brettspielmarktes ist zudem eine Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen. Mit sinkender Geburtenrate hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass man auch ohne Kinder unter Erwachsenen spielen kann.
gesagt.
„Brett- und Kartenspiele werden vielfach nicht nur in Deutschland erdacht, sondern auch noch hier produziert“, notiert Thomas Magenheim, Wirtschaftskorrespondent des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND), in dessen Rahmen der FR-Artikel entstanden ist. „Das trifft auf etwa ein Viertel aller Gesellschaftsspiele zu. Ein weiteres Viertel wird anderswo in Europa gefertigt und ungefähr die Hälfte in China, globaler Werkbank für Spielwaren aller Art.“
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